Time4Sports CSS Rechner

Berechne deine Critical Swim Speed

CSS-Rechner für Triathleten und Schwimmer

Wenn du schneller schwimmen willst ist deine Fitness mindestens genauso wichtig wie deine Schwimmtechnik. Den CSS-Test kannst du als einfache Leistungsmessung selber durchführen und deine Schwellgeschwindigkeit ausrechnen. Ohne ausreichende „Schwimm“-Fitness wird es dir nur schwer möglich sein, deine Technik über eine längere Distanz aufrecht zu halten.

Sicher kennst du das – die ersten paar Bahnen schwimmst du perfekt, fühlst dich gut und dann … auf einmal hast du das Gefühl, dass dein Armzug und dein Beinschlag auseinanderfallen. Das liegt an deiner Fitness, nicht an deiner Technik! Du kannst in anderen Sportarten so fit sein wie du willst (z.B. Radfahren oder Laufen), bei der Schwimm-Fitness verhält sich das anders. Sie muss erst durch spezifisches Training entwickelt werden. Du solltest deshalb nach Trainingsformen suchen, mit denen du deine Schwimmtechnik und -fitness gleichermaßen optimieren kannst. Der beste Weg damit zu beginnen ist die „Critical Swim Speed“ bzw. das „CSS-Training“.

Für Langdistanz-Schwimmer und Triathleten gibt es einen physiologisch entscheidenden Trainings-Parameter: Die Laktat-Schwelle. Wenn es dir gelingt deine Schwellengeschwindigkeit zu erhöhen, dann werden deine Wettkampfzeiten merklich besser. Selbst wenn du ein super Sprinter bist und hart oberhalb deiner anaeroben Schwelle arbeiten kannst – für Langdistanzen ist das leider nur wenig hilfreich. Verglichen mit herkömmlichen Schwimmtrainings stellt das CSS-Training auf Einheiten mit einer „etwas“ langsameren Pace ab, dafür aber mit deutlich kürzeren Erholungspausen zwischen den einzelnen Sets.

Um deine „Kritische Schwimm Geschwindigkeit“ (freie Übersetzung für CSS) herauszufinden musst du ein paar Tests absolvieren. Dabei werden keine Blutproben wie beim klassischen Laktat-Test entnommen. Eine einfache Stoppuhr reicht schon aus. Insofern handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um die Laktat-Schwelle die hier ermittelt wird, sondern um einen nahen Vergleichswert, der aber präzise genug ist, um dein Training damit professionell zu steuern. Dies haben empirische Untersuchungen mehrfach gezeigt.

Der CSS-Test stellt auf zwei Schwimmzeiten ab, gemessen über 400m und 50m. Abweichende Distanzen sind möglich, haben sich in der Trainingslehre aber vergleichbar wenig durchgesetzt. Bevor die Zeiten ermittelt werden sollte ein ausreichendes Warm-up und eine kleine Aufbauphase erfolgen, um sich gut auf die Belastung im Wasser einzugewöhnen. Der 400m Test wird zuerst durchgeführt, da er sich weniger stark auf die 50m Schwimmzeit auswirkt als umgekehrt. Danach erfolgt eine ausreichende Erholungsphase mit einigen lockeren Bahnen „plantschen“, bevor der 50m Test durchgeführt wird. Beide Tests sollten durch Abstoßen von der Beckenwand und nicht mit einem Sprung vom Startblock absolviert werden. Versuche dabei die Distanzen so schnell und gleichmäßig wie möglich zu schwimmen. Also ohne loszusprinten und hinterher einzubrechen.

Gib anschließend deine gemessenen Zeiten in den CSS-Rechner ein. Die so ermittelte Zeit ist deine Durchgangszeit auf 100 Metern, nach der du dein Training ausrichten solltest. Wichtig dabei ist, dass die Pausen zwischen den Einheiten nicht zu groß werden. Wenn du z.B. die 400m in einer Zeit zwischen 6:20 und 8:00 schwimmen kannst, dann könnten deine Trainingseinheiten wie folgt aussehen:

  • 8 x 200m mit max. 20 Sekunden Pause
  • 4 x 400m mit max. 40 Sekunden Pause
  • 15 x 100m mit max. 10 Sekunden Pause

Verglichen mit deinem bisherigen Training könnte es sein, dass du die Geschwindigkeit als etwas langsamer, die Pausen dafür aber als deutlich kürzer empfindest. Genau das ist es worauf es ankommt. CSS-Training fühlt sich die ersten paarhundert Meter noch locker an, wird dich aber enorm fordern wenn du die Distanzen erhöhst. Probier’s aus. Am besten in Begleitung eines Trainers, der deine Zeiten nimmt, deine Technik- und Schwimmperformance kontrolliert und dir wertvolle Tipps für ein gezieltes Training geben kann.

Wenn sich das Training zu entspannt anfühlt, dann erhöhe die Geschwindigkeit leicht, aber machbar. Je mehr du trainierst, desto schneller wird auch deine CSS. Deshalb solltest du diesen Test alle paar Wochen oder Monate wiederholen, um immer mit aktuellen Werten zu trainieren. Genauso verhält es sich umgekehrt.

Viel Spaß beim Training!

How To:

Lasse erst deine 400m und dann deine 50m Schwimmzeit von einer Begleitperson erfassen.

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Manuela Close
    13. April 2021 18:55

    Hallo, für die zu ermittelnden Endzeiten auf der jeweiligen Trainingsstrecke (100-200-400m), wende ich a) meine 100m Durchgangszeit (lt. CSS Rechner) oder b) meine CSS (1,067 m/s) an? Den CSS rechne ich auf die jeweilige Strecke um?
    Mit sportlichen Grüßen
    Manuela Close

    Antworten
  • Time4Sports
    14. April 2021 11:27

    Das kommt auf das Gleiche raus. Hier ein Beispiel für eine Trainingsstrecke von 400m:
    a) Ermittelte Durchgangszeit auf 100m = 1:19 min:sek ➜ Endzeit nach 400m = 4 x 1:19 = 5:16 min:sek
    b) Ermittelte CSS = 1,26 m/s ➜ Endzeit nach 400m = 400 / 1,26 = 317,71 = 5:17 min:sek
    Rundungsdifferenzen und Pausen vernachlässigt.

    Antworten
  • Allramseder Stefan
    18. Februar 2022 22:27

    Hallo time4sports-team,
    ich habe jetzt 4 verschiedene CSS-Rechner getestet.
    Bei allen das gleiche Phänomen:
    Bei identischer 400m-Zeit, hat der Schwimmer mit der anschließend besseren 50m/200m Zeit eine schlechtere CSS-Zeit.
    Bsp:
    1) 400m: 6 Min 13 Sek + 50m: 30 Sek –> CSS: 1 Min 38 Sek
    2) 400m: 6 Min 13 Sek + 50m: 37 Sek –> CSS: 1 Min 36 Sek
    Die Logik verstehe ich nicht.
    Freue mich auf eure Erklärung.
    Mit sportlichen Grüßen
    Stefan Allramseder

    Antworten
    • Hallo Stefan,
      das ist ein guter Einwand von dir.
      Die in unserem CSS-Rechner hinterlegte Formel folgt dem in der Trainingslehre häufig verwendetem linearen Modell CSS = (D2-D1):(T2-T1)
      Dieses Modell geht davon aus, dass eine Verbesserung der 50m Pace auch eine “lineare” Verbesserung der 400m Pace zur Folge hat. Bei gleichbleibender Distanz hat die 400m-Zeit T2 daher einen deutlich höheren Einfluss im Nenner dieser Formel. Je kleiner der (Gesamt-) Nenner, desto höher die CSS.
      Die Sportwissenschaft bietet aber weit mehr als diese vereinfachte Formel. Dazu empfehlen wir die Studie “The use of Critical Velocity in Swimming. A place for Critical Stroke Rate” von Jeanne Dekerle, University of Brighton. Darin wird die von uns verwendete Formel anderen Berechnungsmethoden gegenübergestellt und diskutiert.

      Antworten

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